t-online : Von Florian HarmsDienstag, 19. Februar 2019, 04:31 Uhr
Sie ringen um die Rente, sie verschärfen das Asylrecht,
sie versprechen dieses und geloben jenes –
und vergessen unterdessen die Belange der Jungen in unserem Land:
Das ist das Bild, das offenkundig immer mehr junge Menschen von der Bundesregierung haben.
Von den Altersbezügen, die heutige Senioren erhalten, werden unsere Kinder und Enkel nur träumen können.
Für sie wird viel weniger Geld da sein, allein schon, weil dann weniger Arbeitende noch mehr Rentner finanzieren müssen.
Aber die Jungen können sich nicht dagegen wehren, dass die Regierung ihr Erbe verprasst.
Die große Koalition hat es vorgezogen,
die reichlichen Steuereinnahmen der vergangenen Jahre nicht etwa in einen Rentenfonds nach skandinavischem Vorbild zu investieren.
Stattdessen schüttet sie sie sofort aus:
Wahlgeschenke (Mütterrente, Baukindergeld), die eigene Klientel bedienen (Grundrente, Gute-Kita-Gesetz), eigene Fehler mit Geld übertünchen
(Milliarden für Städte, denen Fahrverbote drohen).
Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: Alle diese Programme sind für die Empfänger natürlich eine tolle Sache, und sie tilgen auch manche Ungerechtigkeit vergangener Jahre.
Aber zugleich gefährden sie die langfristige Stabilität unserer Sozialsysteme, vielleicht gar des sozialen Friedens.
Wer die Spendierhosen anhat, erfreut sich allseits großer Beliebtheit, aber wenn seine Taschen irgendwann leer sind, wenden sich die Leute ab.
Für kurzfristige Erfolge reicht ein dicker Geldbeutel, für langfristige braucht es Köpfchen.
Und die Bereitschaft, den Gürtel jetzt enger zu schnallen, damit die nach uns Kommenden sich überhaupt noch einen Gürtel leisten können.
Diese Einsicht sucht man in der großen Geldausgeberkoalition vergebens.